Freitag, April 26, 2024
 

Bakterielle Vaginose: Neues für die Beratung

Jede dritte Frau ist mindestens einmal im Leben davon betroffen. Die Hälfte der Betroffenen weist keinerlei Symptome auf, die andere Hälfte leidet dafür doppelt. Es geht um die bakterielle Vaginose, gemeinhin Vaginose genannt.

Typisch für das Frauenleiden ist ein Ungleichgewicht der Scheidenflora: Die schützenden Döderlein-Milchsäurebakterien sind zahlenmässig vermindert, anaerobe Keime wie Gardnerella vaginalishingegen vermehrt. Obschon vor allem sexuell aktive Frauen betroffen sind, handelt es sich nicht um eine sexuell übertragbare Krankheit.

Hohes Risiko in der Schwangerschaft

Sind Symptome vorhanden, schränken sie die Lebensqualität massiv ein. Mit übel- riechendem Ausfluss, Juckreiz und Hautrötungen. Unabhängig von bestehenden Symptomen kann eine Vaginose Komplikationen nach sich ziehen, vor allem das Risiko für weitere gynäkologische Infektionen. Während der Schwangerschaft können die Folgen besonders gravierend ausfallen: Es besteht ein erhöhtes Risiko für eine Fehlgeburt oder eine Fruchtwasserinfektion, und letztere kann beim Neugeboren zu neurologischen und Lungenproblemen führen.

Die Ursachen der Vaginose sind nicht genau geklärt, doch wurden zahlreiche Faktoren identifiziert, die ihre Entstehung begünstigen: gewisse Medikamente (die «Pille», Antibiotika, Zytostatika), Hormonveränderungen (Schwangerschaft, Menopause), Geschlechtsverkehr, die Tage vor und nach der Menstruation, Diabetes, Stress, alkalische Reinigungsprodukte usw.

Die am häufigsten bei Vaginose eingesetzten Substanzen sind Metronidazol und Clindamycin, beides hochwirksame, aber nicht nebenwirkungsfreie Antibiotika. Leider ist bei der Vaginose auch die Rückfallquote sehr hoch: 30 bis 50% der betroffenen Frauen erleiden 1 bis 6 Monate nach dem Absetzen der Antibiotika einen Rückfall.

Eine echte Innovation

Ganz neu auf dem Markt erhältlich ist ein Produkt mit vier verschiedenen Lactobacillus-Stämmen zur günstigen Beeinflussung der Vaginalflora. Mit der praktischen galenischen Form – Tabletten zum Einnehmen – eignet es sich für Frauen mit einer Candidose (Scheidenpilz) oder einer Vaginose nach abgeschlossener Antibiotikatherapie sowie in der Schwangerschaft und der Menopause.

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